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27. Juli 2025

Was deine Beziehung über dich verrät – und wie dir 4 Beziehungsmuster helfen, dich besser zu verstehen

Sophie

Hast du dich schon mal gefragt, warum du ausgerechnet diesen Menschen liebst – und warum genau er dich manchmal so sehr triggert?
Beziehungen sind kein Zufall. Sie zeigen uns, wo wir stehen – und oft auch, wohin wir uns entwickeln dürfen.

Ich nehme dich mit auf eine persönliche Reise: Meine Geschichte vom Festhalten an einer Beziehung, die mir Sicherheit gab – aber meine Seele aushungerte. Und davon, wie ich gelernt habe, meine Beziehungsmuster zu erkennen, loszulassen und neu zu wählen.

Von Sicherheit zur emotionalen Leere: Meine Ehe

Ich war zwölf Jahre in einer Beziehung, davon sechseinhalb Jahre verheiratet. Mein damaliger Mann gab mir das, wonach ich mich in meiner Kindheit gesehnt hatte: Stabilität, Sicherheit, Ordnung. Ich bin als Älteste mit fünf Geschwistern in Armut aufgewachsen – es war laut, chaotisch, oft überfordernd. Kein Wunder also, dass ich einen Partner wählte, der mir Struktur und Ruhe gab.

Aber was ich lange nicht bemerkte: Ich verhungerte emotional.
Ich blieb trotzdem. Weil ich dachte, es gehört sich so. Weil es von außen gut aussah. Weil wir „funktionierten“. Doch innerlich fühlte ich mich gefangen. Und leer.

Der Wendepunkt: Als ich mich selbst wiederfand

Er lernte mich mit 22 kennen – eine junge Frau mit Bulimie, ohne Richtung, voller Selbstzweifel. Je weiter ich mich weiterentwickelte, desto fremder wurde ich ihm.
Er sagte einmal zu mir: „Du entwickelst dich so schnell – ich komme nicht nicht mehr hinterher.“
Und ich wusste: Er liebte die Version von mir, die ich längst hinter mir gelassen hatte.

Ich aber wollte leben. Fühlen. Wachsen. Und frei sein.
Die Trennung war der mutigste Schritt meines Lebens – nicht, weil ich ihn verließ, sondern weil ich mich selbst wählte. Trotz aller Stimmen in meinem Kopf, die sagten: „Du hast doch eigentlich alles – warum gehst du?“

Was ich gelernt habe: Beziehungsmuster verstehen

Wir wählen unsere Partner nicht zufällig. Wir wählen sie aus unserem inneren Bedürfnis heraus – nach Sicherheit, nach Anerkennung, nach Vertrautem.
Manchmal auch aus dem Wunsch heraus, alte Wunden zu heilen.
Aber nicht alles, was sich vertraut anfühlt, ist auch gesund.

Was uns triggert, weist uns auf ungelöste Themen hin:
Kindheitsprägungen, emotionale Verletzungen, verdrängte Sehnsüchte.
Unsere Beziehungen spiegeln uns, welche inneren Anteile noch Heilung brauchen – und welche Strategien wir entwickelt haben, um geliebt zu werden.
Ich habe gelernt: Mein Ex-Mann war nicht falsch. Aber ich hatte mich weiterentwickelt und unsere Beziehung konnte mir nicht mehr das geben, was ich inzwischen brauchte.

Beziehungstypen: Erkenn deine Muster

Unsere Beziehungen folgen oft wiederkehrenden Mustern. Diese Muster beruhen auf unseren früheren Bindungserfahrungen, Prägungen und unbewussten Überzeugungen. Sie beeinflussen, wen wir anziehen, wie wir lieben – und warum wir manchmal in toxischen Beziehungen bleiben, obwohl sie uns nicht guttun.

In meiner Coaching-Arbeit begegnen mir immer wieder vier typische Beziehungstypen. Jeder Typ spiegelt einen bestimmten Umgang mit Nähe, Bindung und Selbstwert.

1. Der Sicherheits-Typ

Der Sicherheits-Typ strebt nach Sicherheit, Kontrolle und Vorhersehbarkeit. Er bleibt oft viel zu lange in emotional unerfüllten Partnerschaften – aus Angst vor Verlust, Chaos oder Alleinsein. Beziehungen mit diesem Typen wirken nach außen „vernünftig“ oder „geordnet“, doch innerlich herrscht emotionale Leere. spürt der Sicherheits-Typ eine tiefe emotionale Leere. Diese Menschen stellen häufig die Sicherheit über die Lebendigkeit der Beziehung – und erkennen nicht, dass sie sich selbst dabei verlieren.

  • Ursprung: Chaotische oder instabile Kindheit
  • Typischer Glaubenssatz: „Hauptsache, ich fühle mich sicher.“

2. Der Retter-Typ

Menschen mit diesem Beziehungsmuster geraten oft in co-abhängige oder toxische Beziehungen. Sie fühlen sich verantwortlich für das emotionale Wohl des Partners – oft bei Menschen, die emotional nicht verfügbar oder selbst instabil sind.
Der Retter versucht, Liebe durch Leistung oder Fürsorge zu verdienen. Die Beziehung wird zum Projekt – und man verliert sich selbst im Kümmern, um gebraucht zu werden.

  • Ursprung: Elternteil mit Sucht, Krankheit oder emotionalem Bedarf
  • Typischer Glaubenssatz: „Wenn ich genug gebe, werde ich geliebt.“

3. Der Unabhängigkeits-Typ

Dieser Typ wirkt stark, selbstsicher und emotional autark – doch oft steckt Bindungsangst dahinter. Sobald Nähe entsteht, zieht sich der Unabhängigkeits-Typ zurück. Beziehungen sind häufig geprägt von emotionaler Distanz, Konfliktvermeidung oder kurzen Affären.
Hinter dem Wunsch nach Autonomie verbirgt sich meist die Angst vor Verletzlichkeit und Ablehnung. Menschen dieses Typs sagen oft Sätze wie: „Ich brauche niemanden“, oder „Beziehungen engen mich ein“.

  • Ursprung: Vernachlässigung oder emotionale Kälte in der Kindheit
  • Typischer Glaubenssatz: „Ich darf mich nicht verlieren.“

4. Der Verschmelzungs-Typ

Der Verschmelzungs-Typ verliert sich in Beziehungen. Er passt sich stark an, klammert und entwickelt emotionale Abhängigkeit. Die eigene Identität wird aufgegeben – aus Angst, verlassen zu werden.
Dieser Typ hält oft an ungesunden Beziehungen fest, weil Alleinsein als bedrohlich erlebt wird. Nähe wird mit Sicherheit verwechselt – selbst wenn sie mit Schmerz verbunden ist.

  • Ursprung: Inkonstante oder unsichere Bindung in der Kindheit
  • Typischer Glaubenssatz: „Allein bin ich wertlos.“

Willst du wissen, welcher Beziehungstyp du bist?

Mach den Beziehungstyp-Test und finde es heraus, welche Typ dich am stärksten prägt.

Heute: Eine Beziehung, die mich nicht hält – sondern hebt

Meine heutige Partnerschaft fühlt sich an wie ein tiefes Ausatmen. Wir haben gemeinsame Werte, ähnliche Interessen, wachsen miteinander.
Ich darf ich selbst sein. Ich muss mich nicht anpassen, nicht klein machen, nicht verstecken.
Er liebt mein Wesen – die Frau, die ich heute bin. Nicht eine Version aus der Vergangenheit.

Wir „funktionieren“ nicht einfach. Wir sind verbunden.
Auf Augenhöhe. In Freiheit. In echter Liebe.

Was deine Beziehung über dich sagt

Beziehungen sind der ehrlichste Spiegel, den du hast.
Sie zeigen dir nicht nur, wer der andere ist – sondern auch, wer du gerade bist.
Wo du dich versteckst. Wo du dich verbiegst.
Und was in dir noch danach ruft, gesehen und geheilt zu werden.

Denn jede Beziehung ist auch eine Beziehung zu dir selbst.

Reflexionsfragen:

  • Was gibst du auf, um in deiner Beziehung zu bleiben?
  • Was triggert dich regelmäßig – und was zeigt dir dieser Trigger über dich?
  • Liebst du den Menschen – oder liebst du die Idee von Sicherheit?
  • Wirst du in deiner Beziehung größer – oder kleiner?

Je klarer du erkennst, warum du dich in deiner Beziehung so fühlst, wie du dich fühlst, desto näher kommst du deiner inneren Wahrheit.
Und manchmal ist es genau diese Wahrheit, die dich zu der Frage führt:
Ist das, was ich gerade erlebe, wirklich Liebe – oder eher Gewohnheit, Angst oder Abhängigkeit?

Woran du eine erfüllte Beziehung erkennst – und wann es Zeit ist, loszulassen

Nicht jede Beziehung ist toxisch – aber nicht jede Beziehung ist gesund. Es gibt einen Unterschied zwischen Krisen, die dich wachsen lassen, und Mustern, die dich klein halten.

Eine erfüllte Beziehung bedeutet nicht, dass immer alles harmonisch ist.
Aber sie fühlt sich im Kern sicher, ehrlich und lebendig an.
Du darfst du selbst sein. Und dich entfalten.
Du wirst gesehen, gehört und respektiert – nicht nur für das, was du tust, sondern für das, was du bist.

Anzeichen einer gesunden Beziehung:

  • Du darfst du selbst sein – mit all deinen Emotionen, Bedürfnissen und Wünschen.
  • Du kannst deine Meinung äußern, ohne Angst vor Rückzug oder Abwertung.
  • Du fühlst dich nicht emotional abhängig, sondern frei und verbunden zugleich.
  • Ihr wachst miteinander – auch durch Konflikte.
  • Nähe und Distanz dürfen sich abwechseln, ohne dass es gleich zur Krise wird.
  • Du wirst in deiner Entwicklung unterstützt, nicht gebremst.
  • Euer Alltag ist kein reines „Funktionieren“ – sondern fühlt sich lebendig an.

Warnsignale:

  • Du spürst regelmäßig Leere, Frust oder Resignation in der Beziehung.
  • Du passt dich stark an, um Konflikte zu vermeiden.
  • Du hoffst darauf, dass sich der/die andere irgendwann ändert.
  • Deine Bedürfnisse und Grenzen finden keinen Raum.
  • Du fühlst dich mehr gehalten als gesehen – sicher, aber nicht lebendig.
  • Du denkst häufiger daran zu gehen, als zu bleiben.

Vielleicht hilft dir eine einfache Frage:
Fühle ich mich in dieser Beziehung mehr wie ich selbst – oder weniger?

Denn das ist es, worauf es ankommt:
Eine Beziehung, die dich nährt, bringt dich dir selbst näher.
Eine, die dich erschöpft, trennt dich von dir.

Fazit: Du darfst dich für dich entscheiden

Die Beziehung, die du führst, ist kein Zufall. Aber sie ist auch kein Schicksal.
Du darfst dich verändern. Du darfst loslassen. Du darfst wählen – jeden Tag neu.

Ich habe gelernt: Wenn ich mich selbst wirklich kenne, kann ich auch eine Beziehung führen, die mich nährt.
Nicht jede Beziehung ist dazu da, ewig zu halten – aber jede zeigt dir etwas über dich.

Wenn du das Gefühl hast, dich selbst in deiner Beziehung zu verlieren – dann ist das kein Scheitern.
Es ist ein Weckruf.
Ein Ruf zurück zu dir.

Und wenn du deine Beziehungsmuster erkennen und durchbrechen möchtest, begleite ich dich gern dabei.

Buche dir gerne ein kostenloses Erstgespräch – und finde heraus, ob mein Coaching dich auf deinem Weg in erfüllte Beziehungen unterstützen kann.

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Ich hatte keinen Zugang zu mir.Ich fühlte entweder gar nichts – oder alles auf einmal. Mein Körper war wie abgeschnitten von mir. Ich hatte gelernt zu funktionieren, stark zu sein, durchzuhalten. Aber innerlich war da diese ständige Unruhe. Oder Leere. Jahrelang versuchte ich, mit Kontrolle und Diäten Halt zu finden – rutschte in die Bulimie.

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